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Das Konstanzer Haus (Kostnický dům) – Haus des Gürtlers Prokop, Tábor

willkommen im unmittelbaren Herzen der historischen Altstadt Tábors, willkommen im Haus des Gürtlers Prokop. Der Gürtler Prokop besaß das Haus nur für relativ kurze Dauer, 5 Jahre (1521-1526), wohnte hier mit seiner Familie und betrieb hier sein Gewerbe. Die Werkstatt befand sich in den Räumen des heutigen Cafés, während dich im Obergeschoss die Wohnräume befanden. Das Haus wurde von zwei Großbränden der Altstadt heimgesucht – im Jahre 1532 und 1559. Nach dem zweiten Brand wurde es im Stil der Renaissance umgebaut. Es entstand auch ein vorgelagertes Stockwerk auf vier Konsolen, das in T8bor bis heute einzigartig ist.

Das Haus wechselte häufig seine Besitzer, unter anderem wohnten hier ein Seifensieder und ein Schneider, die hier ihr Handwerk betrieben.
Im 19. Jahrhundert erfolgten in Tábor große Sanierungsarbeiten. Ein Teil der historischen Altstadt wurde abgerissen, wobei an der Stelle der ursprünglichen Häuser große Bauwerke wie das gesellschaftlich Schützenhaus (Střelnice) bzw. das Theater entstanden. Darüber hinaus bedurfte es der Erweiterung der Zufahrt zum Marktplatz, sodass der Abriss nicht nur des Hauses des Gürtlers Prokop, sondern auch des Nachbarhauses Nr. 221. Im Ergebnis komplizierter, vermögensrechtlicher Verhandlungen konnte der Abriss verhindert und das Haus bis in die Gegenwart erhalten werden.

Das Haus wurde am 17.9.1994 unter der Bezeichnung „Haus Konstanz in Tábor“ für die Öffentlichkeit freigegeben. Nunmehr gehört es der Städtegemeinschaft Tábor-Konstanz. Das Haus erhielt unter hohem Kostenaufwand seine derzeitige Gestalt einer repräsentativen Pension im Jahre 2016, es bietet daher den Besuchern einen hohen Leistungsstandard entsprechend den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts, jedoch in den Räumlichkeiten der ursprünglichen, mittelalterlichen Gliederung des Hauses.
Es handelt sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgedehnten Kellerräumen und Tonnengewölben. Die Keller haben zwei Geschosse, wobei das zweite Kellergeschoss bis in eine Tiefe von 7 m reicht und aus einem komplizierten System von besteht, die bis unter die Prager Straße führen.

Besonders beeindruckend ist das in Tábor einzigartige, vorgelagerte Obergeschoss, das von vier Konsolen, sog. Kragsteinen, gestützt wird. Diese Räume dienten zumeist als Wohnstube und als repräsentative Räume der Familie. Die Grundstücksparzelle war in ihrer Größe unveränderlich, sodass eine Vergrößerung der Wohnräume durch das „Vorlagern“ Zimmer auf Kragsteinen gelöst wurde.

Der Giebel des Hauses ist zweigeschossig, der Grundriss des Bauwerks berührt zwei Straßen (nicht Höfe), sodass die Rückseite des Hauses wahrscheinlich mit Sgraffiti verziert war.

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